Katerstimmung bei den Ringern und Verantwortlichen des saarländischen Ringererstligisten KSV Köllerbach nach der gestrigen Niederlage im Viertelfinalrückkampf gegen den ASV Schorndorf. Denn auch in dieser Saison hatte man das Ziel, das Halbfinale zu erreichen, erneut verpasst. Nach der Hinkampfniederlage von 9:14 beim ASV Schorndorf, wusste man in den Reihen der Köllerbacher, dass ein Weiterkommen beim Rückkampf in der Kyllberghalle ein schwieriges, wenn auch nicht unmögliches Unterfangen sein würde. Eins war jedoch von Vorhinein klar, dafür müsste man in Bestbesetzung antreten können, woran es dann leider letztlich, und da muss man auch sagen – wieder einmal – scheiterte. Die Hiobsbotschaft, dass der 57 kg Greccospezialist Murat Cancaya nicht zur Verfügung stehen würde, erreichte die Saarländer relativ früh. Da kein adäquater Ersatz aufgeboten werden konnte, war es an Nikolas Makuch, bis Samstag drei Kilo Gewicht zu machen und gegen den dritten Deutschen Meister 22, Georgios Scarpello, anzutreten. Nach 2:03 min. hatte dieser ihn auf beiden Schultern, 4:0 Mannschaftspunkte für die Schorndorfer, der imaginäre Vorsprung bereits auf 9 Punkte gewachsen. Die Luft brannte nicht mehr, sie war einfach raus. Man hatte das Gefühl, dass sowohl bei den heimischen Zuschauern, als auch bei einigen Ringern, die Zuversicht nach diesem Kampf bereits verflogen war. Zudem heizte es der Schorndorfer Gästeblock seinen Ringern kräftig ein. Nach dem 14:0 Sieg des Köllerbacher Freistilasses in der 130 kg Klasse, Oleksander Khotsianivskyi (3:0 Punkte), und der 3:14 Niederlage von Alex Chirtoaca (61 kg FR), hatte Peter Öhler (98 kg GR) die Aufgabe, den 3:7 Vorsprung der Schorndorfer nicht noch weiter anwachsen zu lassen. Seine drei Mannschaftspunkte führten die Wölfe wieder auf 6:7 heran und hielten das Duell weiter spannend und offen. Etienne Kinsinger (66 kg GR) brachte die Saarländer dann, im letzten Kampf vor der Pause, mit seinen 2 Mannschaftspunkten sogar mit 8:7 in Führung. Der Dämpfer folgte nach der Pause postwendend. Pjotr Ianoluv (86 kg FR) musste gegen Akhmed Aibuev eine 4:6 Niederlage einstecken, Gleichstand. Spätestens da musste man sich auf Köllerbacher Seite eingestehen, dass der Traum vom Einzug ins Halbfinale wohl geplatzt war. Daran änderten auch die Siege von Mihail Sava (71 kg FR) und Andrey Shyyka (75 kg FR) nichts mehr, denn Pajtim Sefaj ( 80 kg GR – DQ) und Timo Badusch (75 kg GR) lieferten den Württembergern 7 weitere Mannschaftspunkte zum Endstand von 11 : 15 (20 :29 ins.) Somit zieht der ASV Schorndorf ins Halbfinale ein und trifft dort auf den Deutschen Meister Wacker Burghausen. Für die Köllerbacher heißt es nun sich zu sammeln, die Saison zu analysieren und eventuell auch, neue Wege zu gehen um Sponsoren zu akquirieren, die dünne finanzielle Decke abzufedern und den Spitzenringern weiterhin ein attraktiver Erstligist zu bleiben.
Bericht Iris und Wolfgang Bauer