Unerwartet hohe Niederlage im Halbfinal-Hinkampf gegen Kleinostheim

Die Köllerbacher Wölfe und ihren ca. 150 Personen zählenden mitgereisten Anhang erwartete am ersten Samstag des neuen Jahres 2024 eine wunderbar hergerichtete, mit 1500 Zuschauern ausverkauften Maingauhalle, die mit bunter Lichtshow, Fahnen und Leinwänden für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgte. Der Einzug der KSV Fans, allen voran Cheftrommler Dominique Mann, erinnerte an die Jahre, in denen man nach Luckenwalde reiste und mit einer Polonaise durch die Halle Siege feiern konnte. Nach Feiern war den Wölfe-Fans nach zehn Kämpfen allerdings nicht mehr zumute, denn lediglich drei Siege konnte das Team um Teamleiter Thomas Geid und Mannschaftsführer Eddy Cakmak auf seinem Konto verbuchen. Dementsprechend ernüchternd das Endergebnis von 20:12. Hätte nicht im vorletzten Kampf Andrey Shyyka einen technisch überlegenen Sieg gegen Vadim Sacultan erkämpft, wären bereits im Hinkampf alle Hoffnungen auf ein Erreichen des Finales bereits zunichte gemacht worden. So stehen die Warriors zwar bereits mit einem Bein im Finale, aber dass man die Köllerbacher nicht vorzeitig abschreiben sollte, haben sie in ihrer langjährigen Vereinsgeschichte schon oft bewiesen.

Nach der Niederlage von Alex Chirtoaca ( 0:15, 57 kg FR) gegen Niklas Stechele, gab es im Schlüsselkampf im Schwergewicht bis 130 kg GR eine 4:6 Niederlage für den im 98 kg GR in der Saison bisher ungeschlagenen Peter Öhler. Er ließ sich von Nationalmannschaftskollegen Ilja Klasner auskontern, musste mit letzter Anstrengung sogar eine Schulterniederlage verhindern, blies jedoch mit seinem 4:6 den Kleinostheimern Wind in die Segel. In diesem Kampf bewies das Schiedsgericht allerdings auch wenig Feingefühl und der permanent vorwärts marschierende Köllerbacher wurde dafür nicht ein Mal belohnt. Geid schimpfte: „Peter rannte an und machte dann den kampfentscheidenden Fehler.“ Dennis Demirov (16:0, 61 kg GR) brachte den KSV dann wieder auf 5:4 ran, bevor auch der zweite Schlüsselkampf, in der 98 kg Freistilklasse, durch Ahmed Bataev, gegen seinen bulgarischen Nationalmannschaftskollegen Magomed Ramazanov mit zwei Mannschaftspunkten verloren ging. Auch hier gab es Kopfschütteln bei KSV – Verantwortlichen und Fans.

Auf 10:4 Pausenstand konnte danach in der 66 kg FR Zelimkhan Abakanov gegen Valentin Seimetz erhöhen, denn dieser fand einfach kein Rezept gegen den aus Russland stammenden albanischen Meister.

Nach der Pause mit toller Akrobatikshow, gab es den nächsten Dämpfer, denn Kevin Gremm hatte Publikumsliebling und U23 Weltmeister Alexandrin Gutu in der 86 kg GR nichts entgegenzusetzen und wurde letztendlich sogar, wegen wiederholter Beinarbeit, disqualifiziert.

Da Etienne Kinsinger nicht zur Verfügung stand, war Thomas Geid gezwungen, sein Team deutlich umzustellen. So musste Zaur Nuriev sich in den Dienst der Mannschaft stellen, zwei Gewichtsklassen höher antreten, und bekam es dort, in der 71 kg GR Klasse, mit Mamadassa Sylla zu tun. Er stand leider auf relativ verlorenem Posten, drei weitere Mannschaftspunkte auf das Konto der Unterfranken. Mannschaftsführer Cakmak:“ Wir bekommen leider unsere Athleten in den wichtigen Kämpfen nicht auf die Matte, hinzu kommt, dass Kleinostheim in verschiedenen Gewichtsklassen bis zu drei gute bis sehr gute Ringer auf Weltklasseniveau aufweisen kann. Zudem war unsere Leistung einfach an diesem Abend nicht ausreichend.“

Unser Freistilass Vasyl Mykhailov betrieb Ergebniskosmetik. In seiner unnachahmlichen Art, mit blitzschnellen Beinangriffen, gönnte er seinem Gegner Christoph Henn keine Pause, sein technisch überlegener Sieg brachte den Wölfen vier Mannschaftspunkte ein. Dem stand dann auch Altmeister und Leitwolf Andrey Shyyka nicht nach. Vier weitere Zähler für die Saarländer in der 75 kg FR. durch seinen technisch überlegenen 16:0 Sieg gegen Sacultan.

Im letzten Kampf des Abends verlor Marc-Antonio von Tugginer 0:14 gegen Artur Tartarinov, den amtierenden Deutschen Juniorenmeister und 5.EM der Junioren.

Am kommenden Samstag findet im Püttlinger Trimm-Treff der Halbfinalrückkampf statt.

Das Team und die Verantwortlichen hoffen auf tatkräftige und lautstarke Unterstützung, um vielleicht doch noch den Einzug ins Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft zu erreichen.

Text: I&W Bauer

Foto: Iris Bauer