Andrey Shyyka (75 kg FR), Köllerbachs Ringerurgestein und „Leitwolf“ spielte in diesem Viertelfinalhinkampf beim ASV Schorndorf einmal mehr eine entscheidende Rolle, denn durch seinen Sieg im vorletzten Duell, der den Wölfen drei Mannschaftspunkte einbrachte, hielt er die Saarländer mit 10:9 noch im Rennen. Kapitän Timo Badusch konnte danach jedoch seine Niederlage im letzten Duell nicht abwenden, gab vier Mannschaftspunkte ab und Schorndorf durfte über den 14:9 Heimsieg jubeln.
Beim öffentlichen Wiegen konnte man sehen, dass sowohl die Württemberger, als auch die Saarländer in Topbesetzung antreten würden. So stand Kerem Kamal (61 kg GR) erstmals in dieser Saison im Trikot der Wölfe auf der Matte, machte seinem Gegenüber Georgios Scarpello in unnachahmlicher Manier und mit temporeichen Aktionen das Leben schwer. Er verkürzte den in den beiden vorhergegangenen Kämpfen entstandenen Rückstand von 0:5 auf 4:5. Denn sowohl Alexandru Chirtoaca (57 kg FR), als auch Peter Öhler (130 kg GR), dessen Gegner Jello Krahmer ganze 30 Kilo mehr auf die Waage brachte, mussten eine Niederlage hinnehmen.
Es gelang den Köllerbachern an diesem Abend nicht ein einziges Mal, die Führung zu übernehmen, auch Ahmed Bataev (98 kg FR) errang bei seinem 4:3 Sieg lediglich einen Mannschaftspunkt, der zum 5:5 Zwischenstand führte. Im letzten Kampf vor der Pause verlor Valentin Seimetz (66 kg FR) mit zwei Mannschaftspunkten gegen Georgi Vangelow.
Kevin Gremm (86 kg FR) verkaufte sich dann nach der Pause gut gegen Dogan Göktas und gab lediglich zwei Mannschaftspunkte ab. Danach sahen die ca. 1200 stets fairen und gastfreundlichen Zuschauer einen sehr spannenden Kampf, der durchaus auch hätte anders ausgehen können. Denn Marc-Antonio von Tugginger (71 kg GR) kämpfte gegen Ruslan Kudrynets auf Augenhöhe, beide zeigten spektakuläre Würfe aber der Schorndorfer hatte nach 6 Minuten Kampfzeit das bessere Ende für sich. Sein 6:5 Sieg brachte der Heimmannschaft einen weiteren wichtigen Mannschaftspunkt ein. Auch Miroslav Kirov (80 kg FR) gelang es nicht, die Köllerbacher Wölfe wieder entscheidend heranzuführen. Sein 3:2 Punktsieg brachte nur einen Mannschaftspunkt ein und vor den beiden 75 kg Duellen führte Schorndorf bereits mit 10:6.
Wer Andrey Shyyka kennt, und das dürfte in der Ringerszene wohl jeder sein, weiß, dass er mit seinen 42 Jahren über eine besondere Physis verfügt und einen Kampfgeist und Siegeswillen besitzt, wie kaum ein anderer. Dies bekam dann sein 15 Jahre jüngeres Gegenüber Dawid Wolny auch zu spüren. Wolny musste eine 4:12 Niederlage einstecken, was die Saarländer wieder in eine sehr gute Position vor dem letzten Kampf des Abends brachte. Timo Badusch, der nach längerer Verletzungspause erst wieder seinen zweiten Kampf im Köllerbacher Trikot bestreiten konnte, sah sich dem bärenstarken, international erfolgreichen Iuro Lomadze gegenüber, der dem Köllerbacher Kapitän, mit ein ums andere Mal hoch bewerteten Würfen, eine 0:18 Niederlage beibrachte, die zum 14:9 Endstand und großem Jubel in der Halle führte. Dennoch zeigte sich Andrey Shyyka nach dem Kampf optimistisch und glaubt, dass der Einzug ins Halbfinale für die Wölfe durchaus noch machbar ist. Shyyka:„ Es wird schwer, aber ich glaube, es wird reichen.“
Teamleiter Geid:“ Wir werden nächste Woche im Rückkampf in der Kyllberghalle alle Register ziehen, um dem Team und seinen treuen Fans einen Einzug ins Halbfinale zu ermöglichen.“
Am kommenden Samstag, dem 14.1.2023, wird in der Köllerbacher Kyllberghalle „die Luft brennen“ und die Ringer können, mit den Fans und besonders ihrem Fanclub im Rücken, wieder einmal einen Einzug ins Halbfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft erringen.