KSV Köllerbach mit einem 13:13 gegen den ASV Mainz 88 und Losglück
Hexenkesselatmosphäre gab es am Vorabend des dritten Advent in der Köllerbacher Kyllberghalle. Die ca. 450 Zuschauer bekamen zehn äußerst packende Duelle gegen den Dauerrivalen aus Rheinland-Pfalz geboten. Die Entscheidung um die Tabellenplätze eins und zwei fiel erst im letzten Duell zugunsten der Gäste, die mit dem 13:13 den ersten Tabellenplatz eroberten und somit nicht dem Wacker Burghausen, dem Tabellenersten der Bundesliga Süd, für die Play-Offs zugelost werden konnten. Nach längerer Wartezeit, die mit einer Tombola mit sehr hochwertigen Sponsoren-Preisen überbrückt wurde, gab es einen Livestream nach Schorndorf, wo die Play -Off-Paarungen ausgelost wurden. Der „Ringergott“ belohnte die Köllerbacher Wölfe für ihren unermüdlichen Kampfgeist an diesem Abend, denn der Gegner für das am 23.12. bereits statttfindende Viertelfinale (vermutlich im Trimm-Treff) wird der KSK Konkordia Neuss sein, mit dem die Köllerbacher in der Runde nicht allzu viele Probleme hatten. Anders erging es dem ASV Mainz, denn ihm wurde der zweite der Bundesliga Süd, der SC Kleinostheim zugelost. Noch brisanter wird wohl die Begegnung des ASV Schorndorf gegen Wacker Burghausen werden, ein vorgezogenes mögliches Finale, das bereits im Viertelfinale ausgetragen wird.
Sowohl die Wölfe, als auch die Mannschaft aus Mainz konnten jeweils fünf Siege auf ihrem Mannschaftskonto verbuchen. Im Auftaktduell begeisterte Dennis Demirov (57 kg GR) das Köllerbacher Publikum, denn er konnte dem amtierenden Europameister und 3. der WM U23 von 2021, Adem Uzun, einen 4:4 Sieg (letzte Wertung) und einen Mannschaftspunkt entreißen. Begeisterungsstürme begleiteten ihn in die rote Ecke zurück. Von der Welle der Begeisterung getragen, ließ Ahmed Bataev (130 kg FR) einen 8:0 Sieg über Abdallh Karem folgen. Bataev, der Sascha Khotsianivskyi vertrat, welcher, wie auch Vasyl Mykailov, bei den Ukrainischen Meisterschaften angetreten war, überraschte seinen 16,6 kg schwereren Gegner ein ums andere Mal mit blitzschnellen Beinangriffen und brachte ihn aus dem Konzept. 4:0 nach zwei Kämpfen , die Stimmung in der Halle bestens. Ausgleichen konnten die Gäste dann jedoch bereits durch Beka Bujiashvili (61 kg FR), den 3. EM 2022, der Alex Chirtoaca auf Köllerbacher Seite keine Chance ließ und ihn technisch überlegen besiegte.
Einem äußerst schweren Brocken sah sich dann in der 98 kg GR Peter Öhler gegenüber. Tadeus Michalik, seines Zeichens 3. Olympiasieger 2021, war mit Sicherheit seitens der Mainzer als Sieger eingeplant. Aber was ein Peter Öhler mit einem begeisterten Publikum im Rücken leisten kann, zeigte er dann eindrucksvoll, indem er sein Gegenüber mit einer 0:4 Niederlage in die blaue Ecke schickte, was dem Köllerbacher Mannschaftskonto zwei Zähler bescherte, 6:4.
Getragen vom Geschrei der Anhänger, zeigte auch Etienne Kinsinger (66 kg GR) eine bärenstarke Leistung gegen Jason Markgraf, dem er keine Sekunde Erholung gönnte und mit 10:0 besiegte, drei weitere Punkte, 9:4, ein Pausenstand, der so im Vorfeld nicht erwartet werden konnte. Im zweiten Kampfabschnitt ging es nicht minder spektakulär weiter. Der Schlüsselkampf folgte jedoch in der 86 kg Freistilklasse direkt nach der Pause, Piotr Ianulov vergab unachtsam eine 3:0 Führung gegen Pouria Taherkhani, der ihm mit 4:3 einen sicher geglaubten Mannschaftspunkt entführte, ärgerlich, darf nicht passieren, die Aufholjagd der Mainzer hatte begonnen, 9:5. Zunächst gab jedoch noch Mihail Sava (71 kg FR) dem Köllerbacher Anhang wieder reichlich Anlass zum Jubeln, 16:0 hieß es bereits nach 2:36 min gegen den total überforderten Adam Shtrom. 13:5, es wurde gerechnet und spekuliert aber man war sich auf Seiten der Köllerbacher bewusst, dass Freistilass Andrey Shyyka im letzen Kampf einem Hochkaräter gegenüberstehen würde. Pajtim Sefaj (80 kg GR) machte einen sehr ansprechenden Kampf gegen Mateusz Wolny, verlor nur mit zwei Mannschaftspunkten und hielt die Hoffnungen der Verantwortlichen und Fans auf einen Sieg noch hoch, 13:7. Danach kämpfte auch Marc-Antonio von Tugginer ( 75 kg GR) aufopferungsvoll, verlor jedoch gegen Mohammad Damankoshk zwei weitere Mannschaftszähler, vor dem letzten Kampf der 75 kg Freistilklasse führte der KSV Köllerbach noch mit 13:9 Punkten. Es gelang Andrey Shyyka ( 75 kg FR) allerdings nicht, wie so oft, das ausschlaggebende Zünglein an der Waage zu sein, er musste sich Murad Kuramagomedov mit 0:16 beugen, 4 Mannschaftspunkte auf das Mainzer Konto, Endstand somit 13:13, der ASV Mainz hatte die Tabellenfühung erstritten, und entging somit dem ersten der Bundesliga Süd, dem Wacker Burghausen schon vor der Auslosung.
Bereits am kommenden Samstag, dem 23.12.2023, geht es mit der Viertelfinalbegegnung KSV Köllerbach gegen KSK Neuss in die Play-Off`s.
Text: I&W Bauer
Foto: Iris Bauer