Ringen, ein Kampfsport, der nicht nur von Kraft, Dynamik und Ausdauer lebt, sondern auch von der Präsentation nach Außen. Von vollen Hallen, jubelnden Zuschauern und leidenschaftlicher Anfeuerung der Fans beider Lager. Leider ist dies in Zeiten von Corona schwer. Die Vereine müssen im Vorfeld bereits den ein oder anderen Kampf mit ihren Kommunen ausfechten, um jeden Zuschauer feilschen, sich an Auflagen und Einschränkungen halten.
Dies merkte man auch deutlich am vergangenen Samstag, als es in der Kyllberghalle, vor ca 300 Zuschauern, zum Rückkampf im Achtelfinale gegen den KSV Witten kam. Nach dem deutlichen 27 : 4 Sieg in Witten sollte es für die Ruhrstädter in Köllerbach dann noch desaströser enden, denn die Wölfe schickten die Nordrhein-Westfalen mit 0 : 36 in die Heimat zurück.
Dass der KSV Witten bei diesem Rückkampf keine Ambitionen mehr hatte, zeigte sich bereits an der Waage. Von zugelassenen 28 Teampunkten hatte der Gast lediglich einen einzigen verbraucht, Köllerbach kam auf 22.
Keinen Kampf sahen die Zuschauer in der Klasse bis 57 kg GR, da Witten keinen Athleten stellen konnte, Hakan Murat Cankaya strich kampflos vier Mannschafspunkte ein. Technisch überlegene Punktsiege gab es von Horst Lehr (61 kg FR), Timo Badusch (75 kg GR), Pjotr Ianoluv (86 kg FR) und Sascha Khotsianivskyi (130 kg FR). Etienne Kinsinger (66 kg GR) siegte bei seinem Comeback nach Verletzung mit 12 : 0 Punkten. Mihail Sava (71 kg FR) kam zu einem Aufgabesieg, nach 7 : 1 Führung, gegen seinen Landsmann Andrei Perpelita, der somit auch den einzigen technischen Wertungspunkt für sein Team verlor. Pajtim Sefaj (80 kg GR) hielt Erkan Kaymak mit 4 : 0 in Schach. Den Schlusspunkt setzte dann Leitwolf Andrey Shyyka mit einem 10 : 0 Punktsieg gegen die Wittener Nachwuchshoffnung Gregor Eigenbrodt.
In der Gewichtsklasse bis 98 kg GR hoffte man auf Köllerbacher Seite auf eine Revanche gegen die Vorkampfniederlage Kilian Schäfers gegen Kiril Kildau. Dies gelang dem 23 jährigen Polizisten sehr eindrucksvoll, denn er konnte seinen Kontrahenten bereits mit der zweiten Kampfaktion, nach 36 Sekunden, auf die Schultern legen. Schäfer:“ Die Niederlage konnte ich so nicht auf mir sitzen lassen.“
Im Viertelfinale trifft der KSV Köllerbach am kommenden Samstag, dem 22.01.22, auswärts auf den ASV Mainz 88, der sich souverän gegen die Grizzlys aus Nürnberg durchsetzen konnte.
Teamleiter Geid:“ Der Kampf gegen den ASV wird eine ganz andere Hausnummer, dort wird es richtig zur Sache gehen und wir dürfen uns auf zwei enge, spannende Kämpfe freuen. Unser Ziel ist auf jeden Fall das Erreichen des Halbfinales.“
Erfreulicherweise kam es zum erneuten Treffen beider befreundeter Fanclubs, die in der Halle, trotz Coronabedingungen, für etwas Stimmung sorgten, und vor dem Kampf im Außenbereich der Kyllberghalle ausgelassen ihre Freundschaft mit Bengalos und Feuerwerk zelebrierten.