Fünf Wochen vor den Weltmeisterschaften in Belgrad lud Greco-Bundestrainer Michael Carl die deutschen Spitzenathleten am vergangenen Wochenende (6.-7. August) zum Großen Preis von Deutschland, das als letzte Standortbestimmung und Empfehlungsmöglichkeit für eine Nominierung des Jahreshöhepunktes dienen sollte. In Dortmund gingen entsprechend auch drei Saarringer an den Start: Etienne Kinsinger wollte sich zum ersten Mal seit Tokio im vergangenen Jahr wieder in der olympischen Gewichtsklasse bis 60 kg beweisen und sich einen WM-Platz erkämpfen, für die beiden Youngster Numan Bayram (63 kg) und Kevin Gremm (82 kg) ging es bei diesem Turnier eher darum, sich im Männerbereich zu etablieren. Der Köllerbacher Etienne Kinsinger konnte hierbei ein insgesamt starkes Turnier abliefern und sich sogar erstmals den Turniersieg beim Heim-Grand-Prix sichern. Im nordischen Modus „Jeder gegen Jeden“ überzeugte der Saarländer mit Siegen über Ardit Fazljija aus Schweden (3:1), seinen Nationalmannschaftskollegen Christopher Kraemer (9:7) sowie gegen die beiden Ukrainer Vladislav Kuzko (7:1) und Viktor Petryk (6:3). „Insgesamt bin ich zufrieden mit meiner Leistung, vor allem kämpferisch konnte ich hier alles aus mir rausholen und die Duelle auch noch hintenraus für mich entscheiden. Allerdings gab es auch Situationen, die mir so nicht passieren dürfen und ich verbessern muss“, spricht der 25-Jährige vor allem die abgegebenen Punkte in der angeordneten Bodenlage gegen Kraemer an. Auch die Landestrainer Albert Nurov und Kai Nöster würdigten die Leistung ihres Schützlings: „Die Formkurve zeigt in die richtige Richtung! Wir werden die Fehler analysieren und dann weiter akribisch arbeiten“, so Nurov.
Für die beiden anderen Saarländer lief das Turnier hingegen nicht wie erhofft. Kevin Gremm verlor seinen Auftakt gegen den Hessen Pascal Eisele vorzeitig auf Schulter und schied damit aus, Numan Bayram unterlag in zwei Duellen den Ukrainern Maksym Liu und Oleksandr Hrushyn. Zudem verletzte sich der Sportler des ASV Hüttigweiler in der letzten Aktion gegen Hrushyn so schwer, dass er in nächster Zeit ausfallen wird. „Die Verletzung von Numan trübt natürlich die Stimmung und seine Genesung steht jetzt erstmal im Vordergrund. Auf der Matte konnte man sehen, dass sowohl Kevin als auch Numan noch nicht im Aktivenbereich angesiedelt sind. Ziel muss es für beide sein, in ihrer Altersklasse vorne mitzuringen – die Erfahrungen von diesem Turnier können und müssen sie jetzt mitnehmen, dann werden sie in ein paar Jahren auch bereit sein, im Aktivenbereich eine Klinge zu schlagen“, so die Ausführungen der Landestrainer.
Auf diesem Weg wünschen auch wir unserem Sportler Numan Bayram gute und schnelle Besserung! Gleichzeitig gratulieren wir Etienne Kinsinger zu seinem Premierengewinn in Dortmund und drücken die Daumen, dass diese Leistung mit der WM-Nominierung gewürdigt wird.
Foto: Kadir Caliskan